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# 07/2015
ISEE 2015 in Kiel
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Energiekonflikte

Deutsch

Wissenschaftsautonomie. Zur Instrumentalisierung wissenschaftlicher Forschung

Inhaltsskizze

Den Ausgangspunkt des Seminars bildet der Befund, dass die Wissenschaften aufgrund der Ökonomisierung aller Gesellschaftsbereiche zunehmend unter einen Rechtfertigungsdruck geraten. Forschungsprojekte werden vornehmlich anhand ihres wirtschaftlichen Nutzens bewertet. WissenschaftlerInnen jedweder Couleur wie auch die entsprechenden wissenschaftsexternen EntscheidungsträgerInnen sind sich dessen bewusst und daher bemüht, die ökonomische Relevanz wissenschaftlicher Erkenntnisse hervorzuheben. Die Ökonomisierung folgt einem Trend, dessen Prinzip sich bereits in Überlegungen von Francis Bacon findet: Der Wert der kollektiven Tätigkeit Wissenschaft bemisst sich über den (funktionalen) Beitrag zur Wohlfahrt der Gesellschaft. Heutzutage korreliert dieser Wert mit der wirtschaftlichen Verwertbarkeit der Erkenntnisse. Im Seminar beschäftigen wir uns mit Fragen, die auf den Einfluss dieser Ökonomisierung abzielen, etwa:

  1. Was bedeutet heutzutage Wissenschaftsautonomie?
  2. Welche gesellschaftliche Funktionen übernehmen die Wissenschaften?
  3. Welche Schieflagen ergeben sich aus einer rein ökonomischen „Governance“ der Wissenschaften?
  4. Welche alternativen Perspektiven bieten sich an?

Zur Beantwortung lesen wir nicht nur philosophische Texte, sondern auch Beiträge aus Politik und Gesellschaft sowie unterschiedlicher Wissenschaftsorganisationen. Im Vordergrund steht die Vermittlung der Fähigkeit, die gängige Instrumentalisierung wissenschaftlicher Forschung nachzuvollziehen und auch kritisch zu hinterfragen.

Eine Anmeldung im entsprechenden OLAT-Kurs ist für die Teilnahme obligatorisch.

Modulzuordnung und inhaltliche Schwerpunkte

Modulzuordnung gemäß der Studienordnung im Zertifikatsstudiengangs „Forschungsethik“

  • GrnM2GS 01; GrnM2NLT 01 (Vertiefung Wissenschaftsethik)

Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf:

  1. Forschungsethik
  2. Schnittstellen zur Wissenschaftssoziologie
  3. Schnittstellen zur Wissenschaftspolitik

Literaturempfehlungen

  1. Wilholt, T. (2012): Die Freiheit der Forschung. Begründungen und Begrenzungen. Berlin: Suhrkamp.
  2. Braun, F (2014): Wissenschaft als Selbstzweck, URL: http://hdl.handle.net/2003/33620

Anmeldung

Um am Seminar teilzunehmen, melden Sie sich bitte im gleichnamigen OLAT-Kurs an. Eine Einschreibung in den OLAT-Kurs ist obligatorisch für die Seminarteilnahme und eine Leistungsabgabe.

Sitzungsstruktur und Seminarplan

Zeit und Ort: Di 18:00 - 20:00, LS6 - R.22/23:

  1. | 23.10.2018 - S01: Einführungsveranstaltung: Formalia und Überblick
  2. | 30.10.2018 - S02: Allgemeiner Überblick
  3. | 06.11.2018 - S03: Wilholt - Formen der Forschungsfreiheit in Debatten der Gegenwart (Abschnitt 1.1)
  4. | 13.11.2018 - S04: Wilholt - Formen der Forschungsfreiheit in Debatten der Gegenwart (Abschnitt 1.2)
  5. | 20.11.2018 - S05: Gruppenarbeit: systematische Darstellung des Begriffsfeldes "Wissenschaftsautonomie"
  6. | 27.11.2018 - S06: Wilholt - Eine Vielfalt von Freiheitsformen (Abschnitt 13.1)
  7. | 04.12.2018 - S07: Wilholt - Forschung an embryonalen Stammzellen (Abschnitt 13.2)
  8. | 11.12.2018 - S08: Gruppenarbeit: gemeinsame Recherche und Auswertung über Grenzen der Forschungsautonomie am Beispiel der Stammzellenforschung
  9. | 18.12.2018 - S09 - Wilholt - Die Kommerzialisierung akademischer Forschung (Abschnitt 13.4)
  10. | 08.01.2019 - S10 - Braun - Das Ideal selbstgenügsamer Forschung / Wissenschaftspolitisches und epistemologisches Wissenschaftsideal
  11. | 15.01.2019 - S11: Gruppenarbeit: gemeinsame Recherche und Auswertung von Plädoyers "pro Wissenschaftsautonomie"
  12. | 22.01.2019 - S12: Gruppenarbeit: gemeinsame Recherche und Auswertung von Plädoyers "pro Wissenschaftskontrolle bzw. -einschränkung"
  13. | 29.01.2019 - S13: Vergleich beider Ansichten
  14. | 05.02.2019 - S14: Rückblick und Zusammenfassung

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