Inhaltsskizze
Woran erkennt man gute wissenschaftliche Argumentationen? Diese Frage stellen sich Forschende und Philosophierende schon seit vielen Jahrhunderten, bisher ohne eine abschließende Antwort. Mehr noch: Es gibt unterschiedliche, teilweise sich widersprechende Ansätze darüber, was eigentlich unter „gut“ an dieser Stelle zu verstehen sei, etwa die „deduktiv-nomologische Erklärung“ als positivistischer Ansatz, die „Paradigmentheorie“ als sozial-konstruktivistischer Ansatz und das „Konzept der Theoriemodelle“ als begründungspragmatischer Ansatz. Unser Fokus liegt hingegen stärker auf einem spezifischen Aspekt dieser Frage: Welchen Einfluss besitzt die Experimentierpraxis auf das wissenschaftliche Argumentieren in der Physik? Genauer: Welche Argumentationskriterien gelten für die Verschränkung von theoretischem und technisch-praktischem Begründen? Diese Fragen sollen an vier Standardexperimenten bzw. -argumentationen untersucht werden, auf denen wichtige Erkenntnisse der Physik aufbauen. Aus dem Bereich der klassischen Physik betrachten wir frühe Fallexperimente (Galilei) und Himmelsbeobachtungen (Brahe, Kepler), aus dem Bereich der modernen Physik das Doppelspaltexperiment für Elektronen (Jönsson) und den (äußeren) Photoeffekt (Becquerel, Hertz, Hallwachs, Lenard, Einstein, Millikan). Das Seminar wird einen Überblick über die einzelnen Experimente geben und einen Einblick in die wissenschaftsphilosophischen Deutungsansätze.
Die Vorbesprechung findet am 11.06. um 16:00 Uhr (LS4, R 36) statt. Weitere Informationen dazu erhalten Sie etwa drei Wochen vorher per E-Mail (bitte dazu im OLAT-Kurs anmelden).
Anmeldung
Wenn Sie am Seminar teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte im gleichnamigen OLAT-Kurs an. Dort finden Sie auch die entsprechende Literatur.